2012 - Ein Rückblick
So geht das Jahr also zu Ende. Dabei hab ich das Gefühl, es hätte gerade erst begonnen... Vielleicht ist es ja natürlich, dass mit dem Älterwerden auch die Jahre schneller vorbeigehen. Trotzdem kommt es mir auch vor, als wäre ich in diesem Jahr nur wenig "vorangekommen". Es war ein schweres Jahr, bei dem ich mehr im Privatleben erreicht habe als beim Job oder beim Zeichnen. Aber alles der Reihe nach...
Der Januar begann schon sehr turbulent. Da sich meine WG auflöste, brauchte ich eine neue WG oder eine Wohnung, also war ich fast den gesamten Januar auf der Suche. Mitte Januar fand ich dann einen neuen Platz und bin dann Mitte Februar umgezogen. Es war eine sehr stressige Zeit, in der sowohl ich als auch alle um mich herum ziemlich dünnhäutig erschienen. Parallel dazu liefen auch im Büro die Vorbereitungen für einen Umzug. Ich habe also sowohl zu Hause als auch auf der Arbeit Kisten gepackt und herumgeräumt. Eine sehr anstrengende Zeit. Nach meinem Umzug nahm ich mir Zeit, um die letzten Arbeiten für mein Artbook Träume in Pastell fertigzukriegen. Der Rest des Ferbuars und der März waren also dem Artbook gewidmet.
Dieses Jahr war TOKYOPOP nicht auf der LBM, darum war auch ich nicht "offiziell" da. Ich bin aber trotzdem hingefahren, weil es schon fast Tradition für mich geworden ist. Es war das zehnte Mal in Folge, dass ich auf der LBM war, ob nun offiziell oder nicht. Ein echtes Jubiläum. ;) Die Messe selbst empfand ich jedoch als... ziemlich langweilig. Als Aussteller ist man ja immer unterwegs, hat Termine und ist auch sonst sehr beschäftigt. Als Besucher jedoch gab es ziemlich wenig für mich, was mein Interesse geweckt hätte. Vielleicht war es nur Einbildung, aber die paar Stunden, die ich da war, haben mir auch schon gereicht. ;) Mal schauen, vielleicht wird es nächstes Jahr ja besser. Der Mangabereich braucht auf jeden Fall ein bisschen mehr Pepp, sonst wird er seine jungen Fans wohl nur schwer anziehen und halten können... Außerdem müssten mal die ganzen illegalen Verkäufer aus der Halle verbannt werden, die dort Raubkopien verkaufen. Das hat auf einer Messe ja nun wirklich nix verloren und ich kann auch nicht verstehen, warum über die Hälfte der Stände im Mangabereich Shops sind... Aber das ist ein anderes Thema.
Im April schließlich waren wir mit dem Büro endlich umgezogen und die ersten Schwierigkeiten (Netzwerk, Internetanschluss usw.) waren mehr oder weniger überstanden. Da wir mit unserer Arbeit jedoch ins Stocken gekommen waren, war der April hauptsächlich dazu da, den Berg an Arbeit wieder abzubauen und die größten Krisenherde zu löschen.
Im Mai begab ich mich dann wieder auf Wohnungssuche. Die neue WG war nur eine Notlösung, da eine Wohnung in Hamburg zu finden nicht so leicht ist... Den Mai war ich also zwischen der Eingewöhnung in die WG, der immer noch sehr anstrengenden Arbeit und der Wohnungssuche eingekeilt. An den Monat erinnere ich mich kaum... Vermutlich, weil ich so beschäftigt war.
Im Juni begann dann die Messesaison. Erst die AnimagiC, dann die GamesCom, dann die Connichi... Und auf jeder davon war ich als Helferin oder, wie im Fall der Connichi, auch noch parallel als "Gast" anwesend. Jede der Cons hat nicht nur das Wochenende, sondern auch meist die Woche davor gefressen. Besonders lang und anstrengend ist mir die GamesCom in Erinnerung geblieben. Die ging von Mittwoch bis Sonntag, jeden Tag bis 20 Uhr und auf der Messe war es unglaublich laut, was den Stresspegel noch einmal nach oben schraubte. Auch wenn die Messe an sich sehr interessant und sehr liebevoll aufgebaut war (als Besucherin würde ich da wahrscheinlich auf Wolke sieben schweben), sie war wirklich unglaublich anstrengend und kräftezehrend und darum werde ich mir das nächste Mal wohl zweimal überlegen, ob ich mich als Helferin anbiete.
Allgemein werde ich mich wohl im nächsten Jahr zurückhalten, was die Messen angeht. Wobei sowohl die AnimagiC als auch die Connichi sehr schön waren. Die Connichi hat mir dieses Jahr dabei wohl sogar ein bisschen mehr gefallen. Hier war ich ja auch als "Gast" da und habe mein (verspätet erschienenes) Artbook präsentiert. Das war die einzige Messe dieses Jahr, auf der ich so was wie Signierstunden hatte und es war wirklich schön. Ich hatte ja Angst, dass die Leute mich inzwischen vergessen hätten oder sich nicht mehr für mich interessierten, aber es kamen viele Fans, die gezielt mich sehen wollten und sich schon auf mein Artbook gefreut hatten. So lieb wurde ich vorher wohl noch nie empfangen und das hat mich wirklich sehr glücklich gemacht! Ich danke euch allen, die ihr auf der Connichi da wart und mich besucht habt! Ihr habt die Messe für mich wirklich schön gemacht! :)
Zwischendurch hatte ich dann endlich eine Wohnung für mich gefunden und bin dann im Juli endlich in meine erste Wohnung gezogen. Die Zeit danach war der Renovierung und Einrichtung gewidmet. Auch jetzt noch habe ich nicht alles fertig, es fehlen noch ein paar kleine Möbel, Lampen, Utensilien... Da ich jedoch aufs Geld achten muss, kann ich nicht alles auf einmal holen und muss die ganzen Kleinigkeiten nach und nach nachkaufen... Neben Messen und Wohnung hatte ich wirklich keinen gedanklichen Spielraum für anderes übrig.
Im September war der Messetrubel dann also vorbei und ich konnte endlich aufatmen. Sosehr ich Messen und Conventions liebe, sie gehen doch sehr an die Substanz. Wenn also alles zu Ende geht, fällt mir immer ein Stein vom Herzen. Ich konnte mich endlich komplett auf die Wohnung konzentrieren und die letzten Schliffe vor dem Winter setzen. Ab Oktober hab ich dann mit den kleinen Streicharbeiten usw. aufgehört, weil es schon zu kalt zum Dauerlüften war.
Im Oktober realisierte ich dann, dass es ja schon Oktober war und ich von Arbeit, Wohnung und Messen so eingenommen war, dass zu sonst nichts anderem mehr Zeit übrig war. Vor allem das Zeichnen habe ich sehr vernachlässigt, die To-Do-Liste wurde immer länger und so habe ich mich hingesetzt und einen Plan gemacht, was ich wie abarbeite. Ganz oben stand die Kurzgeschichte Der König und die Blume, die ich kurz vor dem Umzug angefangen hatte, die aber noch immer nicht fertig war. Die habe ich also im Oktober und Anfang November fertiggestellt und im November hochgeladen. Und im Dezember schließlich waren die Vorbereitungen zu Weihnachten und einen halben Monat Weihnachtsurlaub, den ich momentan genieße.
Kurz gesagt, ein Jahr lang habe ich meinen Schwarzen Kater vernachlässigt und niemand ärgert sich mehr darüber als ich. Für das nächste Jahr will ich mir auf jeden Fall Zeit und Luft schaffen, das Projekt wieder in Angriff zu nehmen. Mit ein bisschen Glück muss ich nächstes Jahr nicht mehr umziehen ;) und wenn ich mich bei Messenbesuchen etwas zurückhalte, werde ich mehr freie Zeit zum Zeichnen finden. Das ist also mein Ziel.
Alles in Allem war das Jahr für mich sehr dicht gepackt und anstrengend gewesen und darum wohl auch so schnell vorbei. Wäre schön, wenn die Ereignisse sich ab jetzt etwas entschleunigen und ein wenig Ruhe in mein Leben reinkommt. Ich bin schon sehr gespannt auf 2013. Vielen Dank an alle, die mir dieses Jahr zur Seite standen. Bitte bleibt mir auch weiterhin wohlgesonnen! Und ich werde mir auch weiterhin viel Mühe geben, ob bei der Arbeit oder beim Zeichnen. Drückt mir dafür die Daumen! :)
Ich wünsche euch einen Guten Rutsch und alles Gute im neuen Jahr! :) Eure Menolly